Walter Wenzl: Gefangener im Ich

Foto: Marita Haller, Zwiesel

Aufgestellt entlang der Angerstraße steht ein quadratischer Sockel aus dunklem Stahl, dessen oberer Abschnitt mit einem Backsteinmuster versehen ist. Darauf ruht, bestehend aus Glas und schwarz bemaltem Stahl eine Gefängniszelle. Drei ihrer Seiten sind mit Glasplatten versehen, die vorderste aber ist ein aus vier Stangen konstruiertes Gefängnisgitter. Zwischen die zwei mittleren Stangen presst sich ein menschliches, in die Länge gezogenes Gesicht aus milchig-weißem Glas. Zwei Hände aus demselben Material umfassen das einsperrende Gitter. Die Körperteile sind nicht miteinander verbunden. Weder Hals noch Leib noch Arme sind angedeutet. Nochmals überspitzt wird dieses Konzept durch die zwei abgetrennten Füße, welche am Boden vor dem schwarzen Metallsockel platziert wurden. Auch sie sind aus demselben Material wie die restlichen menschlichen Teile gefertigt. (Lisa-Marie Eder)