Walter Mauder: Marterwerkzeuge

Foto: Peter Abart

Der aus Zwiesel stammende Walter Mauder (1913–1999), dessen Vater Bruno Mauder Leiter der dortigen Glasfachschule war, hatte in den 1930er Jahren sein Studium an der Münchener Akademie für angewandte Kunst durchlaufen. Seine an der Natur orientierte Auffassung behielt er bei einigen Arbeiten im Bereich Kunst am Bau bei. Auf ihnen sind neben Landschafts- oder Architekturmotiven oftmals Personen zu sehen, die bestimmte naturverbundene Tätigkeiten (Fischerei, Waldarbeit) ausüben. Ansonsten zeichnen sich seine zunehmend von Klarheit geprägten, bewusst komponierten Werke (Tuschezeichnungen, Kunstharz- und Hinterglasbilder) durch eine Reduktion auf wesentliche Elemente aus. Daneben befasste Mauder sich mit der Glaskunst.

In einem Donau-Wald-Gruppen-Katalog von 1969 steht in einer Aufzählung der von Walter Mauder geschaffenen Werke im öffentlichen Raum: "‘Marterwerkzeuge‘ Antikglas verbleit 3.0 x 5.0, Leichenhalle Deggendorf 1960“; Diese Angaben beziehen sich auf die 1964 fertiggestellte, auf dem städtischen Friedhof befindliche Aussegnungshalle. Das Fenster zeigt unter anderem die Inschrift „Vater unser der du bist im Himmel“ und drei Kreuznägel. Es wurde im Rahmen einer 2018/19 durchgeführten Instandsetzung des Innenraums restauriert. Dabei brachte man auch ein zwischenzeitlich entferntes Bronze-Kruzifix von Karl Reidel wieder in der Aussegnungshalle an. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)