Renate König-Schalinski: Einer trage des Anderen Last

Foto: Christoph Goldstein

Renate König-Schalinski wurde 1942 in Passau geboren. Von 1960 bis 1970 arbeitete sie als Emailleurin, ihrem Ausbildungsberuf, sowie als Silberschmiedin. 1973 studierte sie bei Prof. Rieder und Prof. Coufal an der Kunstakademie Salzburg, 1974 bei Prof. Löb in der Schweiz und 1975 bei Prof. Herold im italienischen Bruneck. Ihre Galerie in der Altstadt von Passau eröffnete sie ebenfalls im Jahr 1975. 1977 wurde sie Gildenmeisterin der Innviertler Künstlergilde. Ab 1983 schuf sie zahlreiche Großplastiken, teils auch mit Beton und Stahl. Den kulturellen Ehrenbrief der Stadt Passau erhielt sie 1992. König-Schalinski starb 2011 in Passau.

Zwei Figuren, aus Bronze gegossen, bilden das Kunstwerk „Einer trage des Anderen Last“. Gekleidet in lange Roben stehen die zwei abstrakt-vereinfachten Gestalten in leicht variierender Größe hintereinander. Der Rücken der vorderen, kleineren Figur schmiegt sich dabei an die Vorderseite der hinteren, größeren Person. Die gerade, aufrechtstehende Position der Körper findet in Bereich der Brustkörbe ihr Ende, denn beide Figuren haben die Köpfe weit nach vorne geneigt. Die Arme der vorderen Gestalt sind nicht ausgeführt, die der Hinteren aber sind angewinkelt und vor das Gesicht des Anderen gehalten. In den Handflächen vergräbt demnach die kleinere Figur ihr Gesicht. Gekoppelt werden durch diese Interaktion ein Trauer- und Trostgestus. (Lisa-Marie Eder)