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Kunst in Niederbayern

Renate König-Schalinski: Ein Mann vom Mars?

Foto: Pauline Schmidt

Daten:

Künstlerin: König-Schalinski, Renate

Lebensdaten: 1942–2011

Gattung: Plastik/Skulptur

Material: Schweden-Hardox-Stahl

Abmessung: 2,10 x 1,10 x 0,80 m

Datierung: 1987

Inschriften: Künstlersignatur auf Rückseite (Monogramm und Datierung „RKS 87“), Inschrift „KB“, „AS“,

Adresse: Messestraße 7, 94036 Passau

Bemerkungen: Künstlersignatur auf Rückseite (Monogramm und Datierung „RKS 87“); Inschrift „KB“, „AS“; Beschriftung auf Edelstahl-Plakette (Künstlerin und Passau; Teil des Kunstwerks fehlt (an Bodenplatte angebrachtes Namensschild „Der Prorist“?) (Pauline Schmidt)

Renate König-Schalinski wurde 1942 in Passau geboren. Von 1960 bis 1970 arbeitete sie als Emailleurin, ihrem Ausbildungsberuf, sowie als Silberschmiedin. 1973 studierte sie bei Prof. Rieder und Prof. Coufal an der Kunstakademie Salzburg, 1974 bei Prof. Löb in der Schweiz und 1975 bei Prof. Herold im italienischen Bruneck. Ihre Galerie in der Altstadt von Passau eröffnete sie ebenfalls im Jahr 1975. 1977 wurde sie Gildenmeisterin der Innviertler Künstlergilde. Ab 1983 schuf sie zahlreiche Großplastiken, teils auch mit Beton und Stahl. Den kulturellen Ehrenbrief der Stadt Passau erhielt sie 1992. König-Schalinski starb 2011 in Passau.

Es handelt sich um eine überlebensgroße, geometrisch abstrahierte, menschenähnliche Gestalt, deren Körper aus Einzelteilen, deren separate Formen noch gut zu erkennen sind, zusammengeschweißt ist. Die Körperhaltung ist leicht nach vorne gebeugt und weist eine leichte Schrittstellung auf, wobei der rechte Fuß nach vorne gestellt ist und der Linke als Standbein nach hinten versetzt am Boden ruht. Beide Beine sind aus ähnlichen Stücken zusammengefügt; die Knie werden durch große Muttern angedeutet. Trotz der Schrittstellung ist die schmale Hüfte gerade und verbindet die relativ kurzen Beine mit dem breiten Oberkörper der Figur, welcher ebenfalls aus verschiedenen Elementen besteht, die entsprechend der Körperpartien gewählt wurden. So geben Bleche mit runden Aussparungen die Schultergelenke wider, an die sich die ausgebreiteten, erhobenen Arme anschließen. Auch die Hände sind nach oben gerichtet und besitzen vier (rechts), beziehungsweise zwei (links) angedeutete Finger. Den Kopf formt eine dreieckige Platte, an welche mehrere Einzelstücke angefügt sind, sodass sich ein geometrisch reduziertes Gesicht ergibt: eine lippenförmig geschwungene Scheibe für den Mund; ein länglicher Quader als Nase, eine aufgesetzte Mutter mit Schraube symbolisiert das linke Auge, während das Rechte durch eine runde Aussparung widergegeben wird. Am Rücken befindet sich eine aus fünf Gliedern bestehende Kette, die der leicht nach vorne gebeugten Haltung angepasst ist. Die Figur ist auf einer kreisförmigen, flachen Platte im selben Material (Schweden-Hardox-Stahl) angebracht, auf welcher mehrere einzelne kleine Stahlstücke arrangiert sind. Ein Teil der Skulptur, eine auf der Bodenplatte befestigte Platte mit Aufschrift fehlt. Rückseitig sind einige Einzelstücke mit dem Monogramm der Künstlerin und der Datierung 1987 (RKS 87), den Initialen des kooperierenden Schmiedes (AS) und der der Entstehungsfirma „Karl Hans Bergauer“ (KHB) signiert. Bei den separaten Einzelteilen handelt es sich um Ausschuss der Firma, den die Künstlerin ab 1982 als Grundlage einiger ihrer Kunstwerke wählte, wobei sie den gesamten Arbeitsprozess selbst durchführte. Die Skulptur aus sogenanntem Schweden-Hardox-Stahl befindet sich im Vorhof des Passauer Erlebnisbades (PEB), wo sie zusammen mit vier anderen Plastiken der Künstlerin aufgestellt ist. (Pauline Schmidt)

Foto: Pauline Schmidt
Foto: Pauline Schmidt
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