Renate König-Schalinski: Der Zuhörende

Foto: Lisa-Marie Eder

Renate König-Schalinski wurde 1942 in Passau geboren. Von 1960 bis 1970 arbeitete sie als Emailleurin, ihrem Ausbildungsberuf, sowie als Silberschmiedin. 1973 studierte sie bei Prof. Rieder und Prof. Coufal an der Kunstakademie Salzburg, 1974 bei Prof. Löb in der Schweiz und 1975 bei Prof. Herold im italienischen Bruneck. Ihre Galerie in der Altstadt von Passau eröffnete sie ebenfalls im Jahr 1975. 1977 wurde sie Gildenmeisterin der Innviertler Künstlergilde. Ab 1983 schuf sie zahlreiche Großplastiken, teils auch mit Beton und Stahl. Den kulturellen Ehrenbrief der Stadt Passau erhielt sie 1992. König-Schalinski starb 2011 in Passau.

Abstrahiert und schlicht steht die menschliche Gestalt aus Stein ruhig auf ihrem runden Sockel. Leicht zurückgelehnt und mit gehobenem Kopf blickt die Figur nach oben, die Gesichtszüge sind nur schemenhaft angedeutet. Die Augen scheinen weit aufgerissen zu sein, der Mund ist leicht geöffnet. Nase und Ohren der Figur sind klar erkenntlich. Der ansonsten schlichte Kopf ohne weitere Merkmale geht fließend in die gerundeten Schultern und den nach links neigenden Körper über. Auch dieser verzichtet auf jegliche Details und erscheint in seiner Form ähnlich einem Kleid, denn die Beine der Figur sind nicht angedeutet. Zu erkennen sind jedoch im Bereich des Bauches die großen Hände, welche übereinander gelegt dort ruhen. Die dazugehörigen Arme aber verschmelzen mit dem Körper und sind nicht auszumachen. Die gesamte Oberfläche der Skulptur und des dazugehörigen Sockels ist geglättet. (Lisa-Marie Eder)