Peter Weismann und Christine Landinger: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses
Daten:
Künstler: Weismann, Peter; Landinger, Christine
Lebensdaten: * 1944
Gattung: Plastik/Skulptur
Material: Stein (Isarkiesel) und Stahl
Datierung: 2022
Inschriften: Namen von im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen
Adresse: Flutmulde an der Isar, Landshut
"Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses" ist eine temporäre Skulptur und Teil des Kunstprojektes MARE NOSTRUM längs der Isar von Peter Weismann und Christine Landinger.
Mehr als 35 000 Frauen, Männer und Kinder sind dokumentiert, die auf ihrem Weg nach Europa und der Suche nach einem menschenwürdigen Dasein ums Leben gekommen sind. Die Dunkelziffer ist ein Mehrfaches höher – und täglich geht das Sterben weiter. Die Kieselsteine aus der Isar sind mit den Namen der Toten graviert oder mit einem NN (No Name) für die, deren Name mit ihnen gestorben ist. Metaphorisch verweisen die gravierten Steine auf den Verlust der Menschlichkeit in Europa durch die politisch gewollte Unterlassung humanitärer Hilfeleistung. Seit 2019 entstehen in den Orten und Städten entlang der Isar solcherart Installationen und Skulpturen wie hier am Anfang der Flutmulde von Landshut. Im Laufe der Zeit werden sie aufgelöst in ein stummes Klagelied, notiert mit den gravierten Steinen entlang der Wege an der Isar von der Quelle bis zur Mündung – 300 Kilometer, alle acht Meter ein Stein. (Peter Weismann und Christine Landinger)