Karl Mader: Wappensäule
Daten:
Künstler: Mader, Karl
Lebensdaten: 1926–2004
Gattung: Brunnen
Material: Stein
Abmessung: 3,07 x 0,81 x 0,8 m
Datierung: 1981
Adresse: Domplatz 11, 94032 Passau
Eigentümer: Landratsamt Passau
Karl Mader wuchs in einer Steinmetzfamilie auf. Nachdem er im Zweiten Weltkrieg eingesetzt worden war (Verwundung und Gefangenschaft), absolvierte er eine Zimmererlehre und arbeitete zunächst in diesem Beruf. Danach gestaltete er als Steinbildhauer bei der Firma Thiele (Fürstenstein) Skulpturen. Auch in seiner Freizeit war Mader künstlerisch aktiv (Unterstützung und Anregung durch Heinz Theuerjahr sowie Wilhelm Niedermayer; Abendkurse und Fernstudium). In der Mitte der 1960er Jahre wurde er freischaffender Künstler, 1966 war er Mitbegründer des Bayerwaldkreises. Diesen verließ er 1990.
In seinem Steinbruchatelier bei Englburg bearbeitete Mader Granit, was Materialkenntnis und Gestaltungskraft erfordert. Auch aus Holz, einem weiteren regionalen Werkstoff, schuf er Skulpturen. In der Endphase seines Schaffens entstanden geschweißte Plastiken aus Metallschrott, wobei ihn die Vergänglichkeit des rostenden Materials faszinierte. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)
Das Werk besteht aus drei übereinander stehenden Steinquadern, je ca. 90 x 81 x 64 cm groß, aufliegend auf einem 37 x 64 x 64 cm großen Grundstein. Der Mittlere der drei Quader ist um 90 Grad um seine eigene vertikale Achse gedreht. An den breiten Seiten aller Rechtkante finden sich plastisch hervorstehende, gemeißelte Steinwappen wieder. Die Wappen des mittleren Quaders sind auf beiden gegenüberliegenden Seiten identisch. Es handelt sich um das übergreifende Wappen des Landkreises Passau mit dem steigenden Wolf und Panter und den bayerischen Rauten. Die vier Wappen der anderen Quader bilden passend dazu die einzelnen dazugehörigen Landkreise ab. Wegscheids Wappen mit Wolf, Balken und Tiegel findet sich auf derselben Seite wie Passaus Wappen mit Wolf, Rauten und drei Wellen. Vilshofens Wappen mit Panther, Berg, Balken und Rauten teilt sich die andere Seite der Säule mit dem Wappen von Griesbach im Rottal, welches ein Pferd, einen Panter und bayerische Rauten zeigt. Die schmalen Seiten der Quader sind ergänzt mit vereinzelten Wappenelementen, die in den Stein eingemeißelt wurden. Ähnlich den Wappen sind auch bei diesen Dekorationen die beiden Seiten des mittleren Quaders identisch. Sie zeigen einen Bischofsstab und ein nach oben deutendes Schwert nebeneinander. Der untere Rechtkant stellt eine Ähre und gegenüberliegend drei Wellenbalken dar, auf dem oberen sind einerseits Keramik und andererseits drei überlappende, abgerundete Berge zu sehen. Das Wasser des Brunnens entspringt der Oberseite. Ein erhöhter Ring aus Kopfsteinpflaster hebt den Brunnenbereich von der Pflasterung des Innenhofes ab. (Lisa-Marie Eder)
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