Hans Wimmer: Großes Windspiel

Foto: Pia Günthner

Die Skulptur stellt einen sitzenden Windhund dar. Die Hinterläufe angewinkelt, die Vorderläufe abgeknickt vor sich gelegt, streckt er seinen Hals gerade nach oben, sodass die lange Schnauze in einer Linie mit dem Rest des Körpers frontal den Betrachter anblickt. Die Symmetrie des Körpers wird lediglich durch den gebogenen Schwanz durchbrochen. Diese Abweichung der Symmetrie erzeugt eine fast natürliche Lebendigkeit und steht in Kontrast zur fast übersteigerten Monumentalität der Skulptur. Um den Hals trägt der Windhund ein angedeutetes Halsband mit einem runden Anhänger der ein Pferd abbildet, ähnlich wie das Pferd, das zwischen dem Schriftzug der Wagenlenkerin der Biga abgebildet ist. Ähnlich wie bei vielen Skulpturen von Hans Wimmer sind Rumpf und Hals des Tieres auf einfache glatte Formen reduziert, was die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die detaillierte Ausführung von Pfoten und Ohren lenkt. Durch seinen Knochenbau erhält der Körper des Hundes eine strenge tektonische Struktur.

Ernst Barlach Stiftung Güstrow (Hg.), (Ausstellung) Gestalt – Form – Figur. Hans Wimmer und die Münchner Bildhauerschule, 2008