Hans Hilz: Stadtplatzbrunnen Bogen
Daten:
Künstler: Hilz, Hans
Lebensdaten: 1939–2002
Gattung: Brunnen
Material: Bronze, Stein
Datierung: 1978
Adresse: Stadtplatz, 94327 Bogen
1964 eröffnete der in Bogen aufgewachsene Silberschmiedemeister und Metallgestalter Hans Hilz (1939–2002) sein Atelier beziehungsweise Juweliergeschäft in Straubing. Im Laufe der Jahrzehnte wurde Hilz für seine archaisch geschmiedeten, plastisch gestalteten Schmuckstücke bekannt. Außerdem entwarf dieser Bronzeplastiken.
Im Sommer 1978 wurde als Abschluss der Neugestaltung des Bogener Stadtplatzes eine von Hilz konzipierte "Vierseiten-Plastik" (Straubinger Tagblatt vom 16.12.1977) aufgestellt. Im August 1978 war im Straubinger Tagblatt zu lesen: "Nach vielen Skizzen und Überlegungen (...) ergab sich zwangsläufig eine Raumplastik aus großen, sich durchdringenden Flächen, die durch Gegenläufigkeit und verschiedenartige Dimensionierung den notwendigen Spannungszustand schafft. Daraus entstand auch die Wasserführung als natürliches Ergebnis sowie der notwendige Raum für die Einbeziehung der Figuren. (...) Die Idee der Aussage ist harmonische Schwere und kraftvoller Bezug zur Heimat: ein glücklicher Kompromiß zwischen Historie und moderner Form" (Straubinger Tagblatt vom 03.08.1978). Bei den auf dem Brunnen zu sehenden Motiven handelt es sich um das Gnadenbild der Maria Gravida (schwangeren Muttergottes) von Bogenberg sowie Gräfin Ludmilla von Bogen (um 1170-1240) und deren Mann Herzog Ludwig den Kelheimer (1173-1231). Durch die Eheschließung der beiden wurden die Bogener Rauten zum Wappensymbol für Bayern. Außerdem sind Graf Aswin (um 1100 legendärer Begründer der Wallfahrt auf dem Bogenberg) und Graf Friedrich II. (Domvogt in Regensburg; um 1180 Mitbegründer des Klosters Oberaltaich) sowie die Wappen der Grafen von Bogen sowie des Marktes (im 15. Jahrhundert verliehen) beziehungsweise der Stadt Bogen (seit 1952) dargestellt. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)