Fritz Koenig: Relief ehemaliges Fernmeldeamt Deggendorf
Daten:
Künstler: Koenig, Fritz
Lebensdaten: 1924-2017
Gattung: Relief
Material: Kalkstein
Datierung: 1951
Adresse: Amanstraße 21a, 94469 Deggendorf
Im 19. sowie im frühen 20. Jahrhundert entstanden außerhalb des historischen Stadtkerns von Deggendorf zahlreiche Gebäude. Als die Stadt 1877 an die Waldbahn angeschlossen wurde, befand sich der Bahnhof in der Gemeinde Schaching. Deren Eingemeindung im Jahre 1935 brachte eine Vergrößerung der Fläche der Stadt von ca. 4,5 auf 16 Quadratkilometer mit sich und ermöglichte in der Nachkriegszeit folgende Entwicklung: Man nahm – unter anderem wegen des mit dem Kriegsende einsetzenden Anstiegs der Einwohnerzahl – auf der Basis eines Wirtschaftsplans (1949) die systematische Stadterweiterung in Angriff. So entstanden vor allem nördlich und nordwestlich der Altstadt Wohn- und Gewerbegebiete sowie öffentliche Gebäude.
Neben dem schon seit der Vorkriegszeit in der Amanstraße bestehenden Postamt wurde im Zusammenhang mit der Stadterweiterung das „Fernmeldeamt“ der Bundespost errichtet. Der Bezug der auch als „Netzgruppenamt“ bezeichneten Einrichtung erfolgte 1951. Seit der Eröffnung des Fernmeldedienstgebäudes der Bundespost in der Friedrich-Gauß-Straße im Jahre 1981 wird das in der Amanstraße befindliche Objekt anderweitig genutzt und gehört heute der Stadt Deggendorf. An die ursprüngliche Funktion erinnert ein Kalksteinrelief, das den Postadler und die Jahreszahl 1951 zeigt. Es handelt sich um ein Frühwerk von Fritz Koenig
Fritz Koenig wurde 1924 in Würzburg geboren und zog 1930 mit seiner Familie nach Landshut. Auf das Abitur folgte 1942 bis 1945 der Kriegseinsatz. 1946 bis 1952 studierte Koenig an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Anton Hiller. In den späten 1950er Jahren beteiligte er sich erstmals an internationalen Ausstellungen unter anderem in Venedig, Rom, Brüssel und New York. 1961 ließen sich der Bildhauer und seine Frau in Ganslberg bei Landshut ein Anwesen mit Atelier- und Stallbau errichten, in dem sie ein Vollblutarabergestüt betrieben. 1964 wurde Koenig auf den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten an der Architektur-Fakultät der TU München berufen. 1967 bis 1971 arbeitete er an der Großen Kugelkaryatide, die in New York vor dem World Trade Center aufgestellt wurde (volkstümlich "The Sphere"; am 11. September 2001 bei der Zerstörung des Gebäudes schwer beschädigt). Nachdem der Besitz von Prof. Fritz und Maria Koenig 1993 in Form einer Stiftung an die Stadt Landshut übergegangen war, konnte 1995 das Skulpturenmuseum im Hofberg eröffnet werden. Fritz Koenig verstarb 2017. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)
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