Edel Maria Göpfert: Wächter des Lichts
Daten:
Künstlerin: Göpfert, Edel Maria
Lebensdaten: * 1953
Gattung: Brunnen
Material: Granit, Bronze, Glas
Abmessung: 4,2 x 0,4 x 0,4 Meter
Datierung: 2004/2005
Adresse: Innstraße 76, 94032 Passau
Eigentümer: Klinikum Passau
Bei der Brunnenanlage, die sich auf der Grünfläche links vom Haupteingang des Klinikums der Stadt Passau befindet, handelt es sich um ein Ensemble aus Objekten, deren Grundrisse geometrischen Grundformen entsprechen. Das mit Wasser befüllte quadratische Becken, das mit einem Bronzeband bewehrt ist, enthält eine Zusammenstellung von fünf Säulen unterschiedlicher Materialien und eine durch einen Fuß emporgehobene Bronzeplatte.
Letztere ist mit Reliefzeichnungen, die einen Regenbogen und die Sonne darstellen, versehen und dient als Wasserquelle des Werkes. In Form von Wasserfontänen, die gegenüber dem Gesamtumfang der Anlage vergleichsweise niedrig erscheinen, strömt das Wasser aus dem Zentrum der Dreiecksplatte und fließt wasserfallartig über deren Kanten hinunter. Der rechte Winkel des gleichschenkligen dreieckigen Bronzekörpers ist entsprechend einer Ecke des quadratischen Beckengrundrisses ausgerichtet. Eine imaginäre diagonale Achse teilt das Becken. Es wird deutlich, dass in einer der Viereckshälften nur der Wasserspender positioniert ist.
Die gegenüberliegende Hälfte wird von vier Säulen, den sogenannten Wächtern, eingenommen. Im Zentrum, dem Schnittpunkt der beiden Beckendiagonalen, ist die Fünfte, eine Glassäule, platziert. Das grün schimmernde Glaselement ist aus übereinandergelegten Flachglasscheiben zusammengesetzt, die in der Mitte aufgefädelt scheinen und sich wendeltreppenartig in die Höhe erstrecken. Dadurch wird bei Veränderung des Betrachterstandpunktes die Illusion erweckt, dass sich die Form des Glaskörpers abwandle. Die zentrale Säule stellt einen Kontrast zu den massiven Granit-Wächtern dar, die im Halbkreis um diese angeordnet sind. Die Ausarbeitung jedes Einzelnen erfolgte in unterschiedlichem Material. Das Farbspektrum der schmalen Steinquader mit quadratischem Grundriss reicht von sehr hellem, nahezu weißem Granit über rötliches bis hin zu dunklem Gestein. Die Farbvielfalt der teilweise oben angeschrägten Säulen wird durch die divergierende Oberflächenstruktur und die daraus resultierenden, neu entstehenden Farbnuancen ausgeweitet. So sind einzelne Quaderseiten glatt gearbeitet, während andere unbearbeitet scheinen. Darüber hinaus sind die Steinkörper mit Bronzeelementen armiert, die sich stellenweise natürlich in die Bruchstellen des Gesteins einfügen.
Die Brunnenanlage ist an einer Ecke mit einer Plakette versehen, welche den Titel, den Namen der Künstlerin und den Entstehungszeitraum zeigt. Das Kunstwerk ist das Ergebnis des Wettbewerbs für Kunst am Bau des Klinikums. (Lukas Bauer)
Literatur:
Franz Eder, Wächter des Lichts geben Hoffnung, in: Klinikmagazin 8, 2005, Klinikum Passau (Hrsg.), S. 80.
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