Andreas Sobeck: Freiflächengestaltung Hospiz Niederalteich
Daten:
Künstler: Sobeck, Andreas
Lebensdaten: 1942–2018
Gattung: Brunnen
Material: Granit, Ziegel
Adresse: St. Ursula Weg, 94557 Niederalteich
Eigentümer: Hospiz Niederalteich
Andreas Sobeck wurde 1942 in Breslau geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen – nach seinem vierten Lebensjahr als Halbwaise – in Hengersberg und Deggendorf auf. Der materielle Mangel der Nachkriegszeit ging mit einem großen inneren Reichtum einher, der sich in einem ausgeprägten Gestaltungswillen äußerte. Dies zeigt schon Sobecks Frühwerk (unter anderem Kleinplastiken, Grafiken, Druckgrafiken). Nachdem er 1961 in Deggendorf das Abitur abgelegt hatte, studierte Sobeck Bildhauerei, Kunstpädagogik und politische Wissenschaften in München und Rom. Anschließend absolvierte er zwar die Referendarzeit als Kunsterzieher, war jedoch ab 1968 freiberuflich tätig. 1973 zog er nach Wenigmünchen (Landkreis Fürstenfeldbruck). Zwischen der Zeit um 1970 und der Mitte der 1980er Jahre arbeitete Sobeck intensiv mit Manfred Mayerle (1939 in München geborener Maler und Bildhauer, im Bereich Bildende Kunst bzw. Architektur tätig) zusammen. In den 1990er Jahren wurde Niederbayern (Winzer, Deggendorf) für Sobeck wieder zum Mittelpunkt von Leben und Arbeit. Der Bildhauer verstarb 2018 in Deggendorf.
In den späten 1970er Jahren vermittelte ein ehemaliger Schüler des dortigen Klostergymnasiums die Gründung eines Ursulinenklosters in Niederalteich. Die Einweihung fand 1979 statt. Wegen Überalterung gab man das Kloster 2012 auf. Bei der Hochwasserkatastrophe des Jahres 2013 wurde der Keller des Gebäudes überschwemmt, wodurch eine zunächst angedachte Nutzungsmöglichkeit nicht mehr in Frage kam. Dadurch, dass die letzte Oberin im selben Jahr auf der Palliativstation des Deggendorfer Klinikums starb, kam der Kontakt zum Hospizverein Deggendorf zustande. So wurden 2015 in dem Gebäude ein stationäres Hospiz sowie eine Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit eröffnet.
Die Freiflächengestaltung stammt aus den späten 1970er Jahren und entstand in Kooperation mit dem Architekturbüro Friedlmaier, das für die Planung des Klosters verantwortlich war. Der Vorplatz ist durch abgerundete Formen und – im Zusammenhang mit seinem Umfeld – eine ausgeprägte Plastizität geprägt. Neben Granit wurde Ziegel verwendet. Der zuletzt genannte Baustoff hat Sobeck seit seiner Kindheit beziehungsweise Jugend fasziniert. Der Brunnen wurde ebenfalls aus Granit und Ziegel geschaffen, was zeigt, dass man Wert auf regionale Materialien legte. (Florian Jung, Kreisheimatpfleger Deggendorf)